Saturday, April 14, 2018

Look at the Flowers, Rainer Maria Von Rilke

Look at the flowers, true to the earthly -
to them we deal fate from the lip of fate -
but who knows? If they rue their withering,
it's up to us to be their regret.

Everything wants to hover. We brag about our load,
taking everything upon ourselves, delighted with the weight.
Oh, what are we to things but exhausting pedants,
because eternal childhood blesses them?

If you took them into a deep inner sleep and slept
deep with things -: O how easily you would grow,
from one day to another, out of the common depths.

Or you might stay; and they flourish and praise you,
the convert, who now resembles them,
all the quiet sisters in the winds of the meadows.

Sonette an Orpheus, second series, number 14

Siehe die Blumen, diese dem Irdischen treuen,
denen wir Schicksal vom Rande des Schicksals leihn, -
aber wer weiss es! Wenn sie ihr Welken bereuen,
ist es an uns, ihre Reue zu sein.

Alles will schweben. Da gehn wir umher wie Beschwerer,
legen auf alles uns selbst, vom Gewichte entzückt;
O was sind wir den Dingen fur zehrende Lehrer,
weil ihnen ewige Kindheit glückt.

Nähme sie einer ins innige Schlafen und schliefe
tief mit den Dingen -: O
wie käme er leicht,
anders zum anderen Tag, aus der gemeinsamen Tiefe.

Oder er bliebe vielleicht; und sie blühten und priesen
ihn, den Bekehrten, der nun den Ihrigen gleicht,
allen den stillen Geschwistern im Winde der Wiesen.